PROJEKT HYPERSOIL     Pfad: https://hypersoil.uni-muenster.de/1/02/04.htm
Modul: Boden - Werkstatt
Kapitel: Regenwurm-Werkstatt
Seitentitel: Stellung im Tierreich

Zoologisch-systematisch gesehen gehören die Regenwürmer zum Wirbellosen-Stamm der Ringelwürmer (Annelida), der etwa 8700 Arten umfasst und in zwei Klassen unterteilt wird: die überwiegend meeresbewohnenden Vielborster (Polychaeta; ca. 5300 Arten) und die überwiegend süßwasser- und landbewoh­nenden Gürtelwürmer (Clitellata; ca. 3400 Arten). Die Klasse der Gürtelwürmer wiederum umfasst zwei Ordnungen, die Egel (Hirundinea) und die Wenigborster (Oligochaeta). Regenwürmer gehören zur Klasse der Gürtelwürmer und hier der Ordnung der Wenigborster an (vgl. BUCH 1986, S. 24/25 und GRAFF 1983).

Systematische Untergliederung
Merkmale

Stamm: Ringelwürmer (Annelida)*
* anulus (lat.) = Ring

gleichmaßig segmentiert; kein Innenskelett; keine Gliedmaßen
Klasse: Gürtelwürmer (Clitellata) *
* clitellum (lat.) = Gürtel
einige Segmente im vorderen Drittel gürtelförmig verdickt; kokonbildend
Ordnung: Wenigborster (Oligochaeta) *
* oligos (gr.) = klein, gering
chaetes (gr.) = Borsten
keine Kiemen; keine Saugnäpfe; meist Landbewohner; nur wenige Borsten; Zwitter
Familie: Regenwürmer (Lumbricidae)*
* lumbricus (lat.) = schlüpfrig, glatt
Körperdurchmesser > 2 mm; Kopflappen (Lobus)

Danach lassen sich Regenwürmer wie folgt charakterisieren: Es sind stark segmentierte „geringelte“ Würmer, die eine gürtelartige Verdickung (= Clitellum, s. Gürtel) besitzen und Borsten tragen. Letztere sind in regelmäßigen Reihen über den Körper verteilt, wobei aber nur wenige Borsten in einem Borstensack bebündelt sind.

In der Ordnung der Wenigborster sind verschiedene Familien zusammengefasst. Die bekannteste Familie ist die der Lumbriciden. Zu ihr gehören etwa 400 Arten und Unterarten, die zu verschiedenen Gattungen zusammenfasst werden. Die älteste und am besten bekannte Gattung ist Lumbricus. Diese Gattung umfasst mehrere Arten, u.a. auch den „gemeinen Regenwurm“ oder „Tauwurm“ Lumbricus terrestris (s. Einheimische Regenwürmer).


Weitere Informationen:

  • Geographische Verbreitung
  • Stammesgeschichtliche Entwicklung
  • Einheimische Regenwürmer

 

Literatur

BUCH, W. (1986): Der Regenwurm im Garten. Stuttgart: Ulmer.
GRAFF, O. (1953): Die Regenwürmer Deutschlands. Hannover: Schaper.
GRAFF, O. (1983): Unsere Regenwürmer: Lexikon für Freunde der Bodenbiologie. Hannover: Schaper.