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| Modul: Boden - Informationen | |
| Kapitel: Bodentiere | |
| Seitentitel: Bodentiere allgemein | |
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Die Gesamtheit der Bodentiere wird als Bodenfauna bezeichnet. Sie setzt sich aus verschiedenen Tierarten zusammen, die sich durch eine geringe Körpergröße auszeichnen und im Wesentlichen folgenden Gruppen angehören: Einzeller (Protozoen), Fadenwürmer (Nematoden), Weichtiere (Mollusken), Ringelwürmer (Anneliden) und Gliederfüßer (Arthropoden). Daneben kommen auch einige Wirbeltierarten im Boden vor (s. Systematische Gruppen). Hinsichtlich ihrer Körpergröße wird die Bodenfauna in 4 Gruppen untergliedert (s. Grafik):
Vertreter der Mikrofauna sind deutlich häufiger im Boden anzutreffen als die der Meso-, Makro- und Megafauna (s. Artenreichtum und Formenvielfalt der Bodenorganismen (1) ). Ihre Aktivitätszonen konzentrieren sich in der Regel auf die wasserführenden Mittelporen (Mikroporen) und Wasserfilme der Bodenpartikel, während die Mesofauna die überwiegend luftgefüllten Grobporen (Bioporen) besiedelt. Vertreter der Makro- und Megafauna dagegen sind in Lage, aktiv größere Hohlräume im Boden zu graben (DUNGER 1998). Allgemein nimmt die Anzahl der Individuen einer Art im Bodenkörper mit abnehmender Körpergröße der Art stark zu. Gemessen an der Anzahl der Individuen dominieren in einem unbelasteten Boden Einzeller, gefolgt von Fadenwürmern, Milben und Springschwänzen. Bezogen auf die Biomasse, d.h. auf das Gewicht der Individuen pro Flächen- oder Raumeinheit verschiebt sich diese Relation (s. Anzahl und Biomasse der Bodenorganismen). Danach wird der Hauptanteil der Biomasse der Fauna in normalen Böden von den Regenwürmern mit 40 bzw. maximal 400 g pro m² Bodenoberfläche (vgl. BRAUNS 1968, S. 63) gestellt. Insgesamt beträgt der Anteil der Bodentiere
an der Gesamtmasse der Bodenorganismen (=Edaphon)
etwa
Voraussetzung für ein reichhaltiges Bodenleben und eine vielfältige Bodentierwelt ist ein locker strukturierter Bodenkörper mit vielen Hohlräumen (grobporenreiches Porenvolumen), ein ausreichender Gehalt an abbaubaren Bestandsabfällen (Laubstreu) und ein ausgeglichenes Bodenklima (Wärme, Feuchtigkeit und Durchlüftung). Eine arten- und individuenreiche Gemeinschaft von Bodentieren ihrerseits trägt zu einer permanenten Durchmischung des Bodens und beschleunigten Streuabbaus bei, was die mikrobielle Zersetzung der organischen Substanz und Anreicherung des Mineralbodens mit Ton-Humus-Komplexen fördert.
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