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Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodeneigenschaften | |
Seitentitel: Bodenfruchtbarkeit |
Der Begriff Bodenfruchtbarkeit wird hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet und in der Literatur vielfältig diskutiert (vgl. DABBERT 1994, PATZEL et al. 2000). GISI et al. (1997, S. 236) definieren Bodenfruchtbarkeit als " ... die Fähigkeit eines Bodens, Frucht zu tragen, d.h. den Pflanzen als Standort zu dienen und nachhaltig regelmäßige Pflanzenerträge von hoher Qualität zu erzeugen". Synonym dazu werden die Begriffe Ertragsfähigkeit oder Produktivität des Bodens (SCHROEDER 1992, S. 133) verwendet. Gemessen wird die Bodenfruchtbarkeit am Ertrag. Auf Naturböden ist das Maß für diesen Ertrag der jährliche Zuwachs an organischer Substanz der Vegetation ergänzt um Angaben zu ihrer Vielfalt. Maß für den Ertrag auf landwirtschaftlich genutzten Böden ist der jeweilige Ernteertrag (vgl. SCHROEDER 1992, S. 133). Grundsätzlich kann ein fruchtbarer Boden die in ihm wurzelnden Pflanzen gut mit Nährsalzen, Wasser und Luft versorgen. Seine spezifische Fruchtbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen u.a. folgende Bodeneigenschaften und Standortbedingungen eine Rolle:
Allgemein ergibt sich ein enger Zusammenhang zwischen Bodenfruchtbarkeit, organischer Substanz und Bodenaktivität. Schließlich werden bei der Zersetzung der organischen Substanz durch die Bodenorganismen anorganische Substanzen freigesetzt, die den Pflanzen als Nährstoffe/-salze dienen und über die Wurzeln aus der Bodenlösung aufgenommen werden (s. Stoffkreislauf). Insgesamt gesehen spiegelt die Bodenfruchtbarkeit die Gesamtheit der physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften eines Bodens wider. Ideal für eine hohe Bodenfruchtbarkeit wäre ein tiefgründiger, ausgewogen strukturierter Bodenkörper mit guter Durchlüftung und ausreichender Bodenfeuchte, hohen Huminstoffgehalten und ausgeprägter Krümelstruktur, der eine schwach saure Bodenreaktion (pH 5.0 - 6.5) aufweist, frei von Hemm- und Schadstoffen ist und sich durch eine hohe Bodenaktivität auszeichnet. Unterstützt wird diese Entwicklung durch klimatische Faktoren wie eine ausreichende Niederschlagsverteilung und Wärmeversorgung während der gesamten Vegetationsperiode. Bei der Bodenfruchtbarkeit wird zwischen der natürlichen und der erworbenen , d.h. durch die Nutzung des Bodens entstandenen Bodenfruchtbarkeit eines Standortes unterschieden (s. Abb.). Durch gezielte Bewirtschaftung in der Land- und Forstwirtschaft kann die Bodenfruchtbarkeit verbessert werden. Erfolgreich sind dabei vor allem Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Förderung einer hohen biologischen Aktivität (s. Bodenaktivität), z.B. durch die Wahl einer geeigneten Fruchtfolge mit Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten, erhöhten Erosionsschutz, gezielten Einsatz von organischen Düngern wie Gülle und Mist, schonende Bodenbearbeitung und Vermeidung von Bodenverdichtungen.
Weitere Informationen:
Literatur: Dabbert,
S. (1994): Ökonomik
der Bodenfruchtbarkeit. Stuttgart: Ulmer. |
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