Boden-Informationen
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Bestimmungsschlüssel Teil 1 links Bodentiere rechts Bestimmungsschlüssel Teil 2

Steckbrief: Regenwürmer

Regenwürmer (Lumbricidae) gehören zum Stamm der Ringel- bzw. Gliederwürmer (Annelida). Weltweit gibt es mehr als 3.000 verschiedene Regenwurmarten. Von den 400 europäischen Arten kommen in Deutschland etwa 40 vor. Eine der größten und häufigsten einheimischen Arten ist der gemeine Regenwurm oder Tauwurm (Lumbricus terrestris).

• Größe
Der gemeine Regenwurm wird 9-15 cm lang (in Ausnahmefällen bis 30 cm) und bis zu 1 cm dick.

• Aussehen
Wie alle Ringelwürmer, bestehen auch die Regenwürmer aus einer Vielzahl einzelner, meist völlig gleichförmiger Segmente, die sich äußerlich als Körperringel abzeichnen. An jedem Segment (mit Ausnahme des ersten und letzten) befinden sich vier Borstenbündel mit je zwei Borsten, mit deren Hilfe sich die Würmer beim Kriechen im Boden festhalten können. Geschlechtsreife Tiere besitzen im vorderen Körperdrittel einen verdickten, drüsigen Gürtel (= Clitellum), der bei der Fortpflanzung eine Rolle spielt (Regenwürmer sind Zwitter und befruchten sich gegenseitig). Der gemeine Regenwurm ist vorne zugespitzt und erscheint am Hinterende oft abgeplattet. Vorne auf dem Rücken ist er dunkelviolett gefärbt, hinten heller mit dunkelrotem Längsstrich. Andere Regenwurmarten besitzen eine weiße, graue oder braune Färbung.

• Lebensraum
Lebensraum ist der Boden von Wäldern, Wiesen, Äckern und Gärten, in den die Regenwürmer bis zu 2 m tiefe Gänge graben. Wegen ihrer empfindlichen, weichen Außenhaut sind sie stark an Schatten und Feuchtigkeit gebunden, denn trotz der fortwährenden Schleimabsonderung durch ihre Rückenporen können sie im Sonnenlicht schnell austrocknen. So kriechen die meisten Regenwurmarten normalerweise nur nachts oder bei Regenwetter aus dem Boden. Der gemeine Regenwurm erscheint aber auch tagsüber regelmäßig an der Erdoberfläche.

• Besonderheiten
Regenwürmer ernähren sich von abgestorbenen, verfaulten Pflanzenteilen. Diese werden bei der Passage durch den Verdauungstrakt zu Kothumus verarbeitet und in kleinen Haufen meist an den Öffnungen der Gänge ausgeschieden. Besonders in der Nacht ziehen Regenwürmer abgefallene Blätter von der Erdoberfläche in ihre Wohnröhren, wodurch der Prozess der Verrottung beschleunigt wird. Durch das Graben wird der Boden durchmischt, gelockert und damit das Eindringen von Regenwasser erleichtert. So ist die Bodenfruchtbarkeit unserer Ökosysteme wesentlich von der Tätigkeit der Regenwürmer abhängig.

• Filme  
Regenwurm-Film für den Windows-Media-Player
Regenwurm-Film für den Realplayer
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